Report Weinfest Bocholt 2015

Das Weinfest war wie in jedem Jahr eine Art Ferienhappening für Bürger, Gäste, Besucher und Winzer. Die ganze City am Freitag und Sonntagnachmittag einfach nur voller Menschen in südländischer Atmosphäre – mit einem Sturmtief Zjelko am Samstag und einer neuen Regenfront am Sonntagabend als Spielverderber!

Einige Eindrücke vom Weinfest 2015:

Genialer Weinfestabend zum Auftakt

Freitag: sehr gut besucht, vielleicht sogar der beste Auftakt in 21 Jahren Weinfest in Bocholt. Einerseits trafen sich die Bocholter und ihre Gäste, um vom Urlaub zu erzählen, Ferienerlebnisse auszutauschen oder um einfach nur Freunde zu treffen und ein Gläschen Wein zu genießen. Andererseits schien mancher in Vorahnung des Samstagssturmes schon zum Auftakt des Weinfestes gekommen zu sein, denn alle Weinstände auf dem St.-Georg-Platz waren gleich früh nach der offiziellen Eröffnung dicht umlagert. Der Andrang war zwischen 20 und 23 Uhr so groß, dass an manchem Weinstand die Kühlung nicht mehr nachkam oder schlicht noch mehr Personal nötig gewesen wäre, um alle Weinwünsche schnellstmöglich zu erfüllen. Es herrschte nette Wochenendstimmung, gute Laune mit Musik der Sporker Musikanten – es wurde getanzt, geschunkelt und bis in den späten Abend mit gesungen. Gegen 23.30 Uhr begann es dann doch zur regnen, aber noch bis nach Mitternacht feierten die BocholterInnen ihren ersten Weinfestabend.

(Foto: Stadtmarketing Bocholt)

Sturmunterbrechung bzw. Absage am zweiten Weinfesttag  

Samstag: Sturmtief Zjelko wirbelte am Samstag ganz NRW durcheinander, es gab zahlreiche Absagen von Open –Air-Veranstaltungen und auch das Bocholter Weinfest wurde nicht verschont. Bei starkem Wind und extrem schlechter Wettervorhersage entschieden Stadtmarketing-Geschäftsführer Ludger Dieckhues und die Pfälzer Winzer am späten Samstag-Vormittag, das Weinfest zunächst bis 19 Uhr zu unterbrechen. Eine richtige Entscheidung, denn im Laufe des Nachmittags schüttete es wie aus Kübeln und der Wind pfiff in Sturmböen über den St.-Georg-Platz. Alle Materialien waren gesichert worden, alle Stände blieben geschlossen, diverse Dekoration wurde eingepackt, die Bühne wurde zusätzlich gesichert. Die Band Public Affair, sonst Garant für tolle Stimmung am Weinfestsamstag reiste erst gar nicht an. Nachtwächter Florian Sauret und Weinkönigin Stefanie II. organisierten nachmittags spontan eine Stadtführung für die Winzer durch Bocholt. -   Im strömenden Regen und bei anhaltendem schwerem Sturm wurde gegen 18.30 Uhr das Weinfest dann auch für den Abend abgesagt. „Keine Chance, es ist bei dem Sturm auf Bocholt’s windigstem Platz einfach zu gefährlich das Weindorf zu öffnen“, beschrieb Ludger Dieckhues die Situation. Mir tat es für die Bocholter und ihre Gäste einfach nur leid, weiß man doch, wie schön an so einem Weinfestsamstag gefeiert werden kann!“ Und auch die Winzer waren sehr enttäuscht: „Lieber sieben/acht Stunden richtig viel zu tun haben und anschließend K.O. als vor leerem Platz und nassem Equipment stehen,“ beschrieb Winzer Gerd Pfaffmann die Situation am Samstagabend. Den ganze Abend und auch nachts wurde das „verlassene Weindorf“ durch Stadtmarketing-Mitarbeiter bzw. Securitykräfte gesichert.

Zunächst weinselige Stimmung am Tag nach dem Sturm - Und dann doch wieder

(Foto: Stadtmarketing Bocholt)

Der Sonntag begann bei heiterem Wetter, nur noch leichtem Wind und kühleren, aber angenehmen Temperaturen direkt mit einem vollen St.-Georg-Platz, denn nach dem letzten Gottesdienst in St.-Georg füllte sich in der Mittagszeit der Platz in Windeseile. Die Sonne ließ sich häufig blicken, genauso wie die zahlreichen Gäste. Scheinbar hatten die Besucher nun das Ziel, über den Sonntag die weinselige Stimmung und die gemütliche Atmosphäre des ausgefallenen Samstags nachzuholen. „Ein ausgefallener Samstag ist nicht aufzuholen, aber es ist schön zu erleben, dass am Sonntag nun irgendwie alle Gäste wieder da sind,“ freute sich Axel Hörner, Winzer vom Weingut Amselhof. Und das Trio Teferdt/Neidhardt/Blatt unterhielt die Besucher mit feiner Unplugged-Musik, die Besucher tranken in Ruhe einen edlen Tropfen und genossen das „Zwischenhoch“. Denn am Abend begann es erneut zu regnen – leicht zwar, aber durchaus unangenehm und nicht dazu angetan, lange und gemütlich auf dem Weinfest zu sitzen. Schade, denn so endete auch der dritte Weinfesttag früher als sonst: schon um 21 Uhr begannen die Winzer und das Stadtmarketing im Regen mit dem Abbau des Weindorfes.

Das Weinfest war wie in jedem Jahr eine Art Ferienhappening für Bürger, Gäste, Besucher und Winzer. Die ganze City am Freitag und Sonntagnachmittag einfach nur voller Menschen in südländischer Atmosphäre – mit einem Sturmtief Zjelko am Samstag und einer neuen Regenfront am Sonntagabend als Spielverderber!

Keine neue Weinkönigin: Stefanie ii. „regiert“ ein weiteres Jahr

(Foto: Stadtmarketing Bocholt)

Da eine erneute Schlechtwetterfront bereits frühzeitig angekündigt war und der Deutsche Wetterdienst, Essen, auf Anfrage des Stadtmarketings für sonntags 18 Uhr mit Sicherheit Regen angesagt hatte, entschieden sich die Winzer aus der Pfalz und Stadtmarketing-Geschäftsführer Ludger Dieckhues für dieses Jahr Keine neue Weinkönigin zu küren. „Die neue Weinkönigin soll einen schönen Abend in weinseliger Stimmung haben und nicht zwischen abbauenden Winzern und bei wenig Publikum im Regen stehen,“ begründete Ludger Dieckhues die gemeinschaftliche Entscheidung. „Das tut uns total leid für die Bewerberinnen, aber der Wettergott war in diesem Jahr dem Weinfest nicht so zugewandt.“ Die 6 Bewerberinnen –es waren wegen des ausgefallenen Samstags weniger wie sonst- wurden am Sonntagnachmittag telefonisch informiert, ihre Bewerbungszettel werden im kommenden Jahr mit in die Ziehung kommen. Weinkönigin Stefanie II. und Stadtmarketing-Chef Ludger Dieckhues verkündeten die Entscheidung um 18 Uhr auf der Bühne am St.-Georg-Platz. „Klar mache ich weiter, bin ja begeisterte Weinfestbesucherin,“ schilderte Weinkönigin Stefanie II. ihre Bereitschaft zu verlängern. „Aber ein Weinfest ohne Wetterkapriolen und eine neue Weinkönigin wären einfach schöner gewesen.“