Weihnachtsmarkt in Bocholt fällt 2020 aus

Die Corona-Pandemie lässt den Organisatoren in diesem Jahr keine andere Wahl
Bocholt. Der für den 27. November bis 22. Dezember 2020 geplante Weihnachtsmarkt in Bocholt kann leider nicht stattfinden. Die Corona-Pandemie und die aktuell zur Eindämmung beschlossenen Maßnahmen sowie deren letztlich noch nicht absehbare Dauer bzw. die Unwägbarkeiten im Hinblick auf die Verbreitung des Virus haben die Organisatoren des Weihnachtsmarktes dazu gezwungen. Diese Absage betrifft auch die für Dezem-ber 20 / Januar 21 vorgesehene Eisfläche „Bocholt On Ice“.
Ludger Dieckhues, Geschäftsführer des Bocholter Stadtmarketings, welche seit 2006 den Bocholter Weih-nachtsmarkt veranstaltet, ist traurig: „Wir bedauern die Entscheidung aus tiefstem Herzen für alle BürgerInnen, Gäste, Innenstadtbesucher bezogen auf den Weihnachtsmarkt, für die SchülerInnen, Kinder, Jugendlichen, Fa-milien mit Blick auf die Eisbahn und auch für die Schausteller, Beschicker, Standbetreiber, Gastronomen, Musi-ker und Techniker im Hinblick auf deren Verdienstausfall und wirtschaftliche Existenz. Wir alle haben diesen Markt in den vergangenen Jahren mit Ausdauer und Einsatz nach vorn gebracht, wir alle sind immer mit Herz-blut in der Vorweihnachtszeit dabei.“
Aufgrund des Corona-Geschehens hatte das Stadtmarketing zusammen mit den Schaustellern und dem FB Öf-fentliche Ordnung der Stadt Bocholt in den letzten Wochen an möglichen Konzepten zur Durchführung des Bocholter Weihnachtsmarktes gearbeitet. „Wir haben die verschiedensten Aufstellvarianten für die Innenstadt überlegt, es gibt detaillierte, immer wieder angepasste Hygiene- und Sicherheitskonzepte, der Schausteller-bund hat eine Machbarkeitsstudie für NRW mit der Landesregierung überlegt und unser Schaustellerverein hatte das akribisch auf Bocholt herunter gebrochen – aber die aktuelle Coronalage erlaubt einfach keinen Weihnachtsmarkt,“ erläutert Markus Kock, Projektverantwortlicher beim Stadtmarketing. Und der Erste Stadt-rat Thomas Waschki ergänzt: „Keine schönen Hütten vor dem Historischen Rathaus, keine Buden mit Krippenfi-guren oder Holzspielzeug, keine Hütte der guten Taten, keine Pyramide kein Glühwein auf dem Markt, auch nicht mit auseinander stehenden Buden in der Fußgängerzone und leider auch nicht mit tobenden Kindern auf einer Eisfläche am St.-Georg-Platz.“
Bewusst haben Stadtmarketing und Stadt Bocholt die Entscheidung für oder gegen einen Weihnachtsmarkt sehr lange hinaus gezögert. „Wir sind eigentlich flexibel und würden innerhalb kürzester Zeit etwas möglich machen, deshalb war von vorn herein klar, dass wir Ende Oktober erst entscheiden,“ sagt Ludger Dieckhues. Aber die Beschicker bräuchten nun Klarheit, auch wenn es noch so bitter ist. Und die einschneidenden Be-schränkungen der neuen Corona-Schutzverordnung sowie die Kontakteinschränkungen lassen -wie in den vie-len anderen Städten- gar keine andere Wahl, wobei die Absage des Weihnachtsmarktes natürlich auch den In-nenstadthandel zusätzlich treffen wird.
Am Donnerstagabend hatten sich der Erste Stadtrat Thomas Waschki, Stadtmarketing-Chef Ludger Dieckhues und Vertreter vom FB Öffentliche Ordnung bzw. Stadtmarketing mit dem neuen Bürgermeister Thomas Kerk-hoff getroffen und die Entscheidung zur Absage getroffen. „Überhaupt nicht toll, mit solchen Entscheidungen in das neue Amt zu starten, aber es geht nicht anders,“ ist auch Bocholts zukünftiger Bürgermeister alles an-dere als begeistert. „Ich habe das Stadtmarketing gebeten, auf jeden Fall für weihnachtliche Atmosphäre in der Innenstadt zu sorgen.“ Dieses haben Markus Kock und Ludger Dieckhues sofort zugesagt, die Weihnachtsbe-leuchtung werde komplett aufgehangen, zurzeit laufe die Akquisition zur Finanzierung im Handel und Vorberei-tungsarbeiten liefen auf Hochtouren. Vielleicht kommen noch einige neue Beleuchtungselemente dazu. Zudem wird die beliebte Schatztruhe -bisher eine Aktion der ISG Osterstraße/Königstraße- auf den Markt verlagert und von der Werbegemeinschaft für ihre Mitgliedsgeschäfte als Weihnachtsaktion durchgeführt.